„Wo die Sonne auf den Wellen tanzt“ von Nelly Berlin

Meine Rezi:
Nelly Berlin hat mich mit mit dieser Geschichte direkt an die Côte d'Azur entführt. Ich habe das Meer gerochen, die Sonne gespürt und den Geschmack von reifen Pfirsichen auf der Zunge gehabt.
Diese warmen, lebendigen Bilder, die durch die Landschaftsbeschreibungen entstehen, sind pures Kopfkino. Es war, als würde ich selbst barfuß durch San Michelle schlendern, mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund.
Die Geschichte ist eine tolle Mischung aus Romantik, Drama und Spannung. Ich bin eingetaucht, habe mitgefiebert, mitgelitten und vor allem mitgefühlt.
Die Beziehung zwischen Ava und Alex entwickelt sich langsam, glaubwürdig und mit spürbarer Spannung. Ganz ohne Drama, ohne übertriebene Gesten.
Alex war für mich sofort greifbar. Sein innerer Konflikt, seine Zurückhaltung und die Wandlung, die er durchmacht wurden sehr authentisch erzählt. Ava mochte ich ebenfalls sehr. Sie war für mich der Ruhepol in all dem Chaos.
Was mich besonders berührt hat, ist die emotionale Tiefe, die durch die Hintergrundgeschichte entsteht. Vor allem Alex' Beziehung zu seinem Bruder und zu seiner Mutter.
Der Verlust, die Schuldgefühle und das unausgesprochene Bedürfnis nach Vergebung schwingen immer mit, ohne zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Es gibt der Liebesgeschichte etwas Ernstes, das nicht belastet, aber doch spürbar bleibt.
Die Geschichte bietet mehr als nur Liebe. Themen wie Familie, Verantwortung, alte Wunden und neue Hoffnung schwingen die ganze Zeit mit, ohne überladen zu wirken. Trotz einiger Intrigen und Wendungen blieb die Atmosphäre immer irgendwie angenehm.
Ein bisschen wie ein warmer Sonntagnachmittag auf der Couch, mit Tee in der Hand und dem sicheren Gefühl, dass am Ende alles gut wird.
Der Schreibstil ist locker, charmant, mit der richtigen Prise Humor und Gefühl. Ich habe jede Seite genossen. Das Buch war leicht, berührend und genau das Richtige für Herz und Herzklopfen.
Eine rundum gelungene, sommerlich leichte Liebesgeschichte mit Tiefe, tollen Bildern und einem Setting, das Fernweh macht.