„Purpurne Fäden“ von Claudia Iwer

04.05.2022
Bildquelle: Autorin und Pixabay
Bildquelle: Autorin und Pixabay

Meine Rezi

Jeder wird irgendwann sterben. Doch Margo ist dafür deutlich zu jung.

Die Ärzte sehen keine Chance mehr für die sechsundvierzig Jahre alte Hutmacherin. Margo ist ein Lebemensch, war immer und überall präsent. Ja, sie sah für ihr Alter beeindruckend gut aus.

Wieso Margo? Warum funktionierten bei ihr keine Behandlungen oder Bestrahlungen? Hätte sie früher zum Arzt gehen sollen? Fragen, die sie sich immer wieder stellt!

Was sie dringend benötigt ist nun eine Auszeit. Und die will sie sich bei ihrer langjährigen Freundin Anna nehmen. Denn Anna schaffte es immer, dass Margo ihren Kummer vergaß und loslassen kann. Dafür liebt sie ihre Freundin!

Die beiden Freundinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Anna hat Familie, ist emotional, eher pragmatisch, liebt gutes Essen. Margo wirkt ständig als die Starke, ist kreativ, wirkt abgeklärt und ist ständig auf Diät.

Man könnte meinen, die beiden ergänzen sich perfekt.

Nachdem Margo die schockierende und traurige Diagnose erhält, fällt besonders Anna aus allen Wolken! Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf und versucht ihre Freundin davon zu überzeugen, dass es Wege gibt - wenn auch etwas abergläubisch - die ihr Leben verlängern können!

Auch wenn Margo nicht wirklich daran glaubt, lässt sie Anna ihren Glauben. Sie möchte Anna nicht traurig sehen und ihr Optimismus ist ihr eine große Hilfe.

Gemeinsam schmieden sie Pläne über die nächsten und vielleicht auch die letzten gemeinsamen Wochen! Sei es ein versöhnliches Gespräch mit der Familie oder Wünsche aus ihrer Jugend, welche noch darauf warten gelebt zu werden.

Die Geschichte hat einen sehr traurigen Hintergrund, doch trotzdem gibt es Momente in denen ich als Leser herzlich lachen musste. Die Freundschaft der beiden Frauen hat mich so sehr berührt. Es gibt Menschen in Margos Leben, die man gerne wachrütteln will. Margo hat nicht viele Menschen in ihrem Leben, die ihr wirklich nahe stehen. Doch die wenigen, sind einfach ganz besonders! Und auch die eine oder andere neue Bekanntschaft hat mich schwer beeindruckt!

Während man die beiden Frauen emotional auf ihrer Reise begleitet und mit jedem Kapitel mitfühlt, wird man dazu verleitet auch über das eigene Leben nachzudenken!

Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive aus Sicht der Protagonistin und auch einzelner Nebencharaktere geschrieben. Die Personen wirken zu jeder Zeit authentisch und ihre Beweggründe sind stets nachvollziehbar. Der überaus bildhaften Beschreibung der Autorin ist es zu verdanken, dass ich mit meinen Gedanken durchgehend das Gefühl hatte, selbst mit dabei zu sein.

Das Buch ist spannend und fesselnd aufgebaut, leicht verständlich, flüssig und sehr emotional!

Ein wundervoller Roman, der mir eine tolle Lesezeit geschenkt hat und dessen Inhalt ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde! 

Rezitante - Buch-Blog
Alle Rechte vorbehalten 2021
Unterstützt von Webnode Cookies
Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s