“Lipstick & Kilts - Arran” von Annie Stone

Meine Rezi:
"Nana ist tot." Diese Nachricht ändert nicht nur Arrans Leben schlagartig. Er muss zurück nach Edinburgh. Arran kommt nach Hause! Dass dies passiert, steht auch für Ailsa außer Frage. Und da ist sie wieder allgegenwärtig! Die Vergangenheit, die sie seit damals in eine Kiste gepackt hat um weiter zu funktionieren. Er wird kommen und mit ihm all die verdrängten Gefühle und Gedanken an die gemeinsame Zeit! All der Schmerz ist wieder da und mit ihm die Angst vor dem Wiedersehen!
Die Protagonistin Ailsa ist bezaubernd. Eine so herzliche und hilfsbereite Person. Und obwohl sie mit Arran nicht unbedingt die schönsten Erinnerungen teilt, ist sie doch immer Teil seiner Familie geblieben. Aber auf ihre ganz eigene Art und Weise! Still und ohne Erwartungen! Sie ist einfach ein herzensguter Mensch, den man lieben muss.
Arran hat mir hingegen so manchen Nerv geraubt. Auch er ist ein wirklich toller Mensch, doch die Fehler aus seiner Vergangenheit sind längst nicht vergessen. Das schlechte Gewissen gegenüber seiner Familie, seinen Freunden und auch gegenüber Ailsa plagt ihn sehr. Das ist zu jeder Zeit zu spüren!
Die Geschichte hat mich in vielen Punkten sehr berührt. Leider kann ich sie euch nicht aufzählen, da ich zu sehr spoilern würde. Sie erzählt von Liebe, Verlust, Tod, Ängsten, Freunden, Hoffnung und die Aufarbeitung der Vergangenheit.
Fest steht, dass ich nicht nur einmal Tränen in den Augen hatte. Besonders mit Ailsa musste ich als Leser mitleiden.
Die Protagonisten wirken zu jeder Zeit authentisch. Jeder Gedanke und jede Handlung waren für mich wundervoll nachzuvollziehen.
Nur mit meinem persönlichen Hasscharakter hatte ich sehr zu kämpfen. Ich hatte schon früh eine wage Vermutung. Doch am Ende hat sich diese nicht nur bestätigt, sondern ist weit schlimmer als geahnt.
Es war unglaublich schön, wie sich die Protagonisten im Laufe der Geschichte weiterentwickelt haben. Sie in ihrem Schmerz und ihrer Aufarbeitung im Hinblick auf die Vergangenheit zu begleiten war dank der emotionalen und bildhaften Beschreibung sehr berührend und lief wie ein Film in meinem Kopf ab.
Geschrieben aus der Ich-Perspektive beider Protagonisten war es ein Leichtes den Gedanken und Gefühlen zu folgen. Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich, spannend und fesselnd von Beginn bis zum Ende. Ich habe das Buch tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen, weil ich einfach nicht davon losgekommen bin.
Das Buch ist der Auftakt einer Reihe, welche über sechs Freunde auf der Suche nach den ganz großen Gefühlen handelt. Und dieser Auftakt ist der Autorin wahrlich gelungen. Ich bin schon sehr gespannt, was uns bei den nächsten Büchern erwartet.