„Jede Welle flüstert deinen Namen (Liebe in Andalusien 1)“ von Johanna Moertl

Meine Rezi
Seit zehn Jahren war Isabelle nicht in Spanien und niemals wieder wollte sie hierhin zurück. Doch für ihre Karriere muss sie ihre Ängste hinter sich lassen. Ob sie will, oder nicht!
Nur mit Mühe gelingt es ihr, ihre kalte, strenge und disziplinierte Fassade aufrecht zu erhalten, welche sie sich nach diesem schrecklichen Unfall aufgebaut hatte.
Doch an ihrem Zielort angekommen, kommt alles wieder hoch. Die Erinnerungen, die Empfindungen und mit ihnen ihre größten Ängste.
Und dann steht da plötzlich dieser blonde Windsurfer vor ihr, der ihr irgendwie bekannt vor kommt. Raúl, der direkt ihren Puls zum Rasen bringt. Zuerst vor Wut und dann?
Er ist der typische Frauenheld. Lässt nichts anbrennen, ist nicht auf den Mund gefallen und sein Selbstbewusstsein ist unübertrefflich. Doch irgendwie schafft es gerade Isabelle, diesen Mann aus dem Konzept zu bringen.
Und obwohl beide nicht an die Liebe glauben und von Beziehungen nichts halten, scheint das Schicksal es auf die beiden abgesehen zu haben. Auch wenn sie das eigentlich beide gar nicht wollen!
Der Einstieg ins Buch ist dramatisch, traurig und erzählt von dem einschneidenden Erlebnis vor 10 Jahren. Ein Erlebnis, welches Isabelle komplett aus der Bahn wirft. Sie verliert ihren Bruder, ihre Familie und sich selbst. Es scheint, als habe ihr dieser Unfall sämtliches Glücksgefühl aus den Adern gezogen.
Isabelle ist eine sehr starke Persönlichkeit. Zumindest auf den ersten Blick! Was ihre Karriere betrifft, hat sie einen konsequenten Weg eingeschlagen und sie ist bereit, alles für ihr Ziel zu tun. Auch wenn das heißt, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss.
Doch schnell wird klar, dass sich hinter ihrer kalten und sehr disziplinierten Schale eine verletzliche, ängstliche und sehr traurige Frau versteckt.
Raúl hingegen ist ein Sunnyboy wie er im Buche steht. Gutaussehend, charmant, wirkt unbeschwert und die Frauen scheinen ihm zu Füßen zu liegen. Naja, bis auf seine Chefin. Und auch Isabelle scheint immun gegen seine Reize zu sein. Doch man spürt auch die großen Sehnsüchte seinerseits und die Verunsicherung, welche sein Leben beherrscht.
Was beide verbindet? Auf den ersten Blick nur die Tatsache, dass Liebe für sie nicht existiert und dass beide ihre sportliche Karriere an den Nagel gehängt haben. Im Laufe der Geschichte wird dem Leser jedoch bald klar, dass sie erstaunlich viele Gemeinsamkeiten haben. Welche das sind? Finde es heraus!
Das Buch ist in der Ich-Perspektive aus Sicht von Isabelle und Raúl geschrieben. Zum Teil liest es sich wie eine Erzählung gerichtet an ihren Zwillingsbruder Olivier.
Es ist eine Geschichte, die mein Herz berührt hat. Ganz tief drinnen. Ich konnte an Hand der Beschreibung das Meer riechen, das Salz schmecken und die Sonne auf der Haut spüren.
Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet, das merkt man allein schon bei der ausführlichen Beschreibung im Hotelbereich.
Außerdem vermittelt sie wunderbar, dass auch Männer traurig und verletzt sein können. Was mich persönlich schwer beeindruckt hat.
Diese Geschichte wirkt auf den ersten Blick traurig und ernst. Doch ich garantiere euch, dass das längst nicht alles ist. Wie oft zauberte mir Raúl mit seinen Aussagen und Taten ein Grinsen ins Gesicht. Und wie oft hatte ich Gänsehaut obwohl noch gar nicht wirklich viel passiert ist.
Ich konnte sie spüren! Die Liebe, die Sehnsucht, die Ängste und die Sorgen!