“Herzsplitter - Über alle Grenzen” von Ann-Christin Drewel

Meine Rezi:
Ich war schon sehr gespannt auf dieses Buch, weil ich bereits einen Band der Herz-Reihe gelesen hatte, der mir richtig gut gefallen hat. Der Klappentext hat auch hier sofort mein Interesse geweckt, und ich hatte direkt das Gefühl, dass mich eine emotionale Geschichte erwartet. Was dann kam, war jedoch intensiver und um einiges berührender, als ich gedacht hätte.
Chris hat seine Verlobte bei einem Flugzeugabsturz verloren und lebt seither sehr zurückgezogen. Erst als er Yuriko begegnet, beginnt sich etwas in ihm zu verändern.
Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven erzählt, was mir richtig gut gefallen hat. Ich konnte sowohl Chris' inneren Konflikt als auch Yurikos Gefühle wundervoll nachvollziehen.
Besonders gut fand ich den Countdown, der mit "noch 49 Tagen" startet. Das sorgte bei mir für eine ganz besondere Art von Spannung. Ich wollte einfach sofort wissen, worauf das hinausläuft. Man ahnt, dass etwas Großes bevorsteht und liest mit einem ständigen Knoten im Bauch weiter. Und dann kommen so Szenen, die mich emotional und auch schmerzhaft aus der Bahn geworfen haben. Es gab Momente, in denen ich richtig schlucken musste. Und dann gab es wieder andere, in denen ich mich so sehr gefreut habe, dass es schon beinahe kitschig war.
Schön fand ich auch die Nebenfiguren. Allen voran Kathi, die beste Freundin von Chris. Sie bringt eine gewisse Leichtigkeit und Wärme in die Geschichte.
Das Buch handelt von Verlust, Schmerz, Erwartungen, aber auch von Mut, Hoffnung und dem Kampf, sich zurück ins Leben zu finden.
Der Schreibstil ist, wie schon in Band 1, sehr angenehm, flüssig und einfühlsam. Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen und konnte es kaum zur Seite legen. Es war eine Mischung aus Hoffnung, Herzschmerz, Spannung und leisen Momenten, die wirklich unter die Haut gehen.
Das Ende hat mich tief getroffen, aber gleichzeitig auch auf eine ruhige Art versöhnt. Es ist eines dieser Bücher, bei denen man nach dem Zuschlagen erst einmal kurz still dasitzt, emotional leer und doch irgendwie erfüllt.
Für mich war es ein intensives Leseerlebnis, das nachwirkt.