„Failure im System“ von Fabio Roberts

12.10.2025
Bildquelle: Autor und Canva
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Meine Rezi:

Manchmal sind es nicht die lauten Geschichten, die am meisten bewegen, sondern jene, in denen das Unsagbare Raum bekommt. Fabio Roberts erzählt in seinem Buch von einem Leben, in dem Sprache nicht selbstverständlich fließt sondern stolpert, stockt und manchmal ganz verstummt.

Doch was sich vielleicht "nur" nach einer Sprachstörung anhört, ist in Wahrheit so viel mehr. Es ist eine Geschichte über Scham, Angst, Zweifel und Rückzug. Aber auch über Mut, Akzeptanz und das langsame Wiederfinden der eigenen Stimme.


Mit einer einfühlsamen Ehrlichkeit beschreibt der Autor, wie Worte im Kopf bereits fertig sind, aber den Weg nach außen nicht finden. Wie alltägliche Situationen wie zum Beispiel ein Telefonat, ein Vorstellungsgespräch oder ein einfaches Gespräch mit Fremden zu inneren Kraftakten werden. Dabei spürt man in jeder Zeile, wie tief der Schmerz sitzt.


Was mich besonders berührt hat, ist die Art, wie der Autor seine Geschichte erzählt. Er findet Worte für etwas, das viele Betroffene ihr Leben lang nicht auszusprechen wagen. Und er schafft es, dabei auch Momente einzubauen, die zeigen, dass Selbstakzeptanz und Hoffnung trotz allem möglich sind.


Das Buch zeigt dem Leser, wie sehr unsere Sprache mit unserem Selbstwert verbunden ist. Wie leicht die Gesellschaft urteilt, ohne zu wissen, welch unsichtbaren Kampf jemand täglich führt. Und doch vermittelt es auch eine leise Botschaft an andere Betroffene.


Ein Buch, das definitiv zum Nachdenken anregt. Es schreibt darüber, dass man sich selbst annehmen darf, auch wenn die Worte manchmal den falschen Weg nehmen.

Rezitante - Buch-Blog
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