„Der Duft der Herbstlilien“ von Emilia Harrison

Meine Rezi:
Dieses Buch hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Autorin entführt uns dieses Mal in eine Geschichte, die auf leisen Sohlen beginnt und dann mit voller Wucht zuschlägt.
Im Mittelpunkt steht Meron, der einen vermeintlich harmlosen Auftrag erhält. Er soll eine hochmoderne Sicherheitsanlage in einer Klinik und der Villa von Professor Steward installieren. Doch schnell spürt man, dass hier mehr im Verborgenen liegt, als es zunächst scheint. Je tiefer Meron in diese Welt eintaucht, desto deutlicher werden die Schatten, die zwischen den Zeilen lauern. Seine Mischung aus Pflichtgefühl, Zweifel und Neugier macht ihn zu einem Protagonisten, dem man einfach folgen muss. Auch wenn man ahnt, dass er in ein Netz aus Lügen und Geheimnissen geraten wird.
Professor Steward ist eine Figur, die mich zwiegespalten zurückgelassen hat. Mal weckt er Mitgefühl, mal blankes Misstrauen. Man spürt seine Trauer, aber auch seine Dunkelheit. Und gerade diese Unberechenbarkeit macht ihn so faszinierend.
Und dann ist da Cecilia. Schon bevor sie ihren ersten Auftritt hat, ist ihre Präsenz spürbar. Wie ein zarter Hauch liegt sie über den Seiten, bis sie schließlich die Geschichte betritt und alles verändert. Ihre Stärke, ihr Schmerz, aber auch ihre Sehnsucht nach Freiheit haben mich tief berührt. Zusammen mit Meron entsteht ein Wechselspiel aus Nähe, Unsicherheit und Hoffnung, das mein Herz immer wieder schneller schlagen ließ.
Die Autorin versteht es auch in dieser Geschichte, Spannung und Emotionen miteinander zu verweben. Sie baut eine Atmosphäre auf, die fesselt, Bilder im Kopf entstehen lässt und einen förmlich in die Geschichte hineinzieht. Geheimnisse, unerwartete Wendungen und Momente voller Intensität wechseln sich ab mit Szenen, die Wärme, Zärtlichkeit und Romantik versprühen.
Besonders eindrucksvoll fand ich, wie die Autorin Naturbilder nutzt. Allen voran die Herbstlilien. Man meint fast, ihren Duft beim Lesen wahrzunehmen.
"Der Duft der Herbstlilien" ist eine Achterbahnfahrt aus Spannung, Schmerz und Liebe, die einem immer wieder den Atem raubt und gleichzeitig das Herz wärmt. Es ist kein leichter Roman, sondern eine Geschichte, die fordert, berührt und lange nachhallt. Für mich eines dieser Bücher, die man nicht nur liest, sondern erlebt.